Zwischen Zeche und Ziegelei

Der Opa von C. war Bergmann.

Sowas! Über den wollte ich gerne mehr erfahren.

Meiner war ein Lebemann.

Am Schluss lag er zwei Jahre im Bett und hatte immer Angst rauszufallen, der Gleichgewichtssinn stimmte nicht mehr. Auch vorher brachte er sich permanent in Schieflagen, lehnte sich weit aus dem Fenster oder brachte mit seinen Ansichten und seinem Auftreten Sturm ins Wasserglas. Siehe Poesiealbum. Als Segler war er auch zugange. Ich erinnere ich mich an eine große Kenterung in der Ostsee, die Frauen (nervös) am Strand und die Männer (tropfnass) kamen mit dem Schiff im Schlepp zu schwimmend an Land, es geschah in dämmriger Dunkelheit im Regengewitter, das war ganz kulissig und ich glaube es stimmt, weil meine Oma mich wegbrachte, als sie sah, dass es wohl ein gutes Ende nehmen würde. Wo die ganzen Männer und das große Schiff herkamen, keine Ahnung. Er selber hatte zu der Zeit ein Kleines. Da durfte ich mal mit. Aber ich musste immer unter Deck bleiben und konnte mich in der Schwimmweste überhaupt nicht bewegen. Damit wäre ich sicher über Bord gegangen. Was für ein Erlebnis!

Der andere war in der Ziegelei.

Daher der Titel.

Erst gibts was zu dem einen, dann zu dem anderen.

Und den von C. unter Tage werde ich mal weiter recherchieren.

Vorgeschichten

Der Lebemann

Das mit dem Spruch im Poesiealbum war typisch. Das verstehst du nicht Kind ebenso.

Der Typ, der dem Arzt eine gegongt hat, der ihn auf Schlaganfall untersuchte und der den Pfaffen an seinem 80.sten Geburtstag aus dem Haus (der Wohnung) jagte. Sehr komisch als Kind, sehr interessant als Figur. Darüber gibts hier mehr zu lesen.

Einmal habe ich den Nachtisch aufgegessen den er bekam und zu dem er sich durchgerungen hatte, ihn zur Hälfte an mich abzutreten. Bis er sein Abendbrot achtsam kauend (bevor es das offiziell gab) aufgegessen hatte, war ich mit dem Nachtisch: Griessbrei mit Himbeersirup in der DEW-Edelstahlschüssel mit dem abgeflachten Rand - auch längst fertig (Gierschlund), komplett, weil ich das Teilen vergessen hatte, es lief nämlich der Fernseher. 

Multitasking ist ungesund und seine Reaktion war authentisch, er war enttäuscht wie ein Kind. Tja.

Das war mir allerdings auch sehr peinlich.

So. Jetzt gehts los.